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Bericht aus dem Grossen Rat: Kanton Thurgau behält Frühfranzösisch

Mit Spannung wurde die zweite Lesung mit dem Thema Frühfranzösisch in der Primarschule – ja oder nein, erwartet. Eine erheblich erklärte Motion der SVP aus dem Jahr 2013 verlangte die Verschiebung des Französischunterrichts auf die Oberstufe. Die SP stellte den Antrag, den in erster Lesung eingeführten Paragraphen wieder zu streichen, also beim Frühfranzösisch zu bleiben.

Für die Beibehaltung des Frühfranzösisch sprachen die überlastete Stundentafel der Sekundarschule im Falle der Verschiebung, die fehlende Harmonisierung innerhalb der Deutschschweizer Kantone, aber auch vom Erziehungsdepartement in Aussicht gestellte Verbesserungen des Französischunterrichts auf der Mittelstufe. Gegen das Frühfranzösisch wurde ins Feld geführt, dass der heutige Französischunterricht auf der Mittelstufe sehr ineffizient sei, dass viele Schülerinnen und Schüler überfordert seien, dass primär die heute mangelhaften Deutschkenntnisse zu verbessern seien und dass ein konzentrierter Französischunterricht auf der Oberstufe mit entsprechend höherer Lektionenzahl bessere Resultate bringe. Niemand wollte also Französisch abschaffen; es ging lediglich um den erfolgreichsten Weg zu guten Französischkenntnissen.

Urs Schrepfer SVP vertrat als Kommissionspräsident die Kommissionsmeinung. Kritisch äusserte er sich zu den vom Erziehungsdepartement kurzfristig in Aussicht gestellten Massnahmen zur Verbesserung des Französischunterrichts. Befürworter des Streichungsantrages wollen eine „Thurgauer Insel“ vermeiden, sind aber auch zuversichtlich, dass die breit geführte Debatte viel bewegt hat. Gegner hoben vor allem die oft mangelhaften Deutschkenntnisse am Ende der Schulzeit hervor und wollen primär eine Stärkung des Deutschunterrichts.

Mit dem äusserst knappen Resultat von 62 : 60 wurde schliesslich der Streichungsantrag angenommen; es bleibt also beim Frühfranzösisch. Die grosse Mehrheit der SVP-Fraktion lehnte den Streichungsantrag ab und wollte Französisch auf die Oberstufe verschieben.

Eine klare Mehrheit fand schliesslich die Motion „Standesinitiative zum Ausschluss des Palmöls aus dem Freihandelsabkommen mit Malaysia“, die von vier Kantonsräten, unter anderem Daniel Vetterli SVP, eingereicht wurde. Im Kern geht es darum, dass ein Produkt, dass zur Vernichtung von primärem Urwald, zur Armut der Landbevölkerung, zu massivem Pestizideinsatz in den Palmplantagen beiträgt, nicht noch durch Privilegien weiter verbilligt wird. Verständlich auch, dass zu den Motionären zwei Landwirten gehören, steht das billige Palmöl doch in direkter Konkurrenz zu den viel gesünderen einheimischen Raps- und Sonnenblumen-Ölen.

Stephan Tobler, Fraktionspräsident

 

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