Interview zum Gesundheitswesen
In einem Interview äussert sich Verena Herzog, Kantonsrätin und Präsidentin der Kommission 3 der SVP Thurgau zum Gesundheitswesen.
1. Was denken Sie zur heutigen Situation der Kosten des Schweizerischen Gesundheitswesens?
- Unser Gesundheitswesen krankt leider ebenso wie die Betroffenen, die dessen Leistungen in Anspruch nehmen. Seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahre 1996 sind die Kosten um fast 70% gestiegen! Dieser Anstieg der Kosten ist dramatisch.
- Die Gesundheitskosten sind sehr hoch – aber die Erwartungen an unser Gesundheitssystem und die Forderungen an unsere Versorgungsqualität sind ebenso gigantisch hoch.
2. Was meinen Sie, warum die Kosten so hoch sind?
- Solange die Schweizer-Bevölkerung auf die Kollektiv-Luxusversorgung nicht verzichten will und den 5-Stern-Standard für jedermann aufrecht erhalten will, sind auch 5-Stern-Preise zu bezahlen.
3. Was gibt es für Indikatoren, welche die Kosten in die Höhe drücken?
- In erster Linie ist es die Erwartungshaltung an die Medizin.
- In zweiter Linie ist es das eingeschränkte Verständnis für Prophylaxe und dem damit verbundenen unvernünftigen Verhalten eines Teils der Bevölkerung.
- Drittens findet auch im Gesundheitswesen ein gewisses Konsumverhalten statt. (einfache Hausmittel sind nicht mehr inn)
- Viertens: Nach wie vor (trotz Generika) sind die Medikamentenpreise immer noch sehr hoch.
- Fünftens: Auf keine neuen Technologien, mögen die Investitionskosten noch so hoch sein, wird aus rechtlichen und ethischen Überlegungen verzichtet.
4. Politische Massnahmen um die Kosten des Gesundheitswesens zu senken
- Alle unter Punkt 3 angesprochenen Probleme lösen.
- Anreize für gesundheitsbewusstes Verhalten schaffen, z.Bsp. mit einem Bonussystem: Das Verhindern und Fehlen von bekannten, messbaren gesundheitlichen Risikofaktoren soll durch Reduktion der Versicherungsprämien belohnt werden. Begleitend braucht es anschaulichere Information über gesundheitliche Schäden durch Fehlverhalten und wiederholte Informationen über die Konsequenzen für das weitere Leben – verstärkte Präventionsmassnahmen.
- Keiner soll zur Solidarität mit der Unvernunft und Nachlässigkeit gezwungen werden.
5. Massnahmen für jedermann
- Eigenverantwortung wahrnehmen, vernünftiges Verhalten
These: Die Gesamtform des Gesundheitswesens in der Schweiz lässt sich mit politischen Massnahmen nur wenig beeinflussen
Wie Sie meinem Interview entnehmen können, gibt es sehr wohl politische Massnahmen, um die Gesundheitskosten zu senken. Allerdings sind sich darüber natürlich nicht alle politischen Parteien einig.
Gleichzeitig kann auch jeder Einzelne zu einem gesunderen Gesundheitswesen einiges dazu beitragen.
Gerne lade ich Sie ein, meine Website www.verena-herzog.ch zu besuchen, auf der ich mich ebenfalls zum Gesundheitswesen äussere.
Falls Sie weitere Fragen haben, dürfen Sie mich auch telefonisch kontaktieren.
Verena Herzog, Kantonsrätin
Präsidentin Kommission 3 der SVP Thurgau
Frauenfeld
052 722 12 69