Rücktritt von Martin Stuber per sofort
Aus gesundheitlichen Gründen zog der Parteipräsident der SVP Thurgau, Martin Stuber, seine Konsequenzen. Er hat an der Delegiertenversammlung vom Mittwochabend in Ermatingen seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Die Geschäfte werden bis zur Neubesetzung des Präsidiums durch den Vizepräsidenten Marcel Schenker geführt.
Trotz Fussball-WM lud die SVP Thurgau ihre Delegierten zur ordentlichen Delegiertenversammlung nach Ermatingen ein. Mit knapp 100 Teilnehmern war die Versammlung eher schwach besucht, obwohl von der Ortspartei mit einigem Aufwand eine Leinwand für das Fussballspiel installiert wurde. In seinem Jahresbericht unterstrich Martin Stuber die Haltung und klare Linie der SVP Thurgau. Die Delegierten haben über den Standpunkt der SVP Thurgau zum Streit auf höherer Ebene entschieden. Eine echte Volkspartei wie die SVP Thurgau bietet einen breiten Rahmen mit verschiedensten Meinungen, gleichzeitig verfügt sie aber auch über konsensbereite Mitglieder. Somit hat die SVP Thurgau nach dem Wahlerfolg vom vergangenen Herbst auch die Abspaltungserscheinungen in andern Kantonen gut überstanden. Zum Abschluss seines Jahresrückblicks orientierte Parteipräsident Martin Stuber über seine persönliche Situation. Nach seinem Gehörsturz im Frühling muss er auf seine Gesundheit achten. Er erklärt per sofort den Rücktritt und übergibt das Zepter Vizepräsident Marcel Schenker.
Die Fraktion erhielt mit 13 neuen Mitgliedern Verstärkung. Sie erhöhte ihre Sitzzahl um vier Mandate und zählt neu 51 von 130 Mitgliedern im Kantonsparlament. Damit wird die Aufgabe nicht einfacher. Immer wieder werden Solidarisierungen aller andern gegen die SVP festgestellt. Das sind möglicherweise auch Erscheinungen aus der Eidgenössischen Politik. Die SVP Thurgau ist staatstragende Partei und will mit einer starken Fraktion und ihren beiden Regierungsräten konsensorientierte Sachpolitik betreiben.
Es standen noch weitere Wahlgeschäfte an. Nach dem Rücktritt von Liselotte Peter wurde Kantonsrätin Brigitte Schönholzer, Sulgen mit grossem Applaus als Vizepräsidentin gewählt. Anstelle von Liselotte Peter als Kommissionspräsidentin der Kommission Bildung Jugend Erziehung Kultur und Sport wählten die Delegierten Verena Herzog, Kantonsrätin, Frauenfeld und nach dem Rücktritt von Stephan Tobler als Präsident der Kommission Steuern Finanzen Gesundheit Soziales Vico Zahnd, Kantonsrat aus Münchwilen als neuen Präsidenten. Samuel Kern wurde zum Abschluss der Wahlgeschäfte anstelle von Alfred Schmid als Revisor gewählt.
Schliesslich wurde die Jahresrechnung wie auch die bisherigen Mitgliederbeiträge genehmigt und der umsichtige und verantwortungsvolle Kassier Roland Fehr erhielt für seine grosse Arbeit Applaus. Die Ehrung und Verabschiedung von alt Regierungsrat Hanspeter Ruprecht musste verschoben werden, weil er das Fussball-WM-Halbfinalspiel in Basel der DV vorzog.