Windenergie-Eignungsgebiete des Kantons Zürich: Stellungnahme der SVP Thurgau
Die geplante Ausweisung von Eignungsgebieten für Windenergie im Kanton Zürich sorgt für Unverständnis an der Grenze zum Kanton Thurgau. Die SVP Thurgau kritisiert, dass potenzielle Standorte für 220 Meter hohe Windkraftanlagen in direkter Nähe zu thurgauischen Gemeinden liegen und fordert die Streichung der grenznahen Gebiete sowie ein Mitspracherecht für die betroffene Thurgauer Bevölkerung und Gemeinden.
Im Kanton Zürich soll die Stromproduktion aus erneuerbarer Energie ausgebaut werden. Dies beinhaltet auch das bislang ungenutzte Potenzial der Windenergie. Um grosse Windenergieanlagen errichten zu können, müssen entsprechende Eignungsgebiete basierend auf einer gesamtkantonalen Betrachtung ermittelt und im kantonalen Richtplan festgesetzt werden. Ziel ist es, im Kanton Zürich geeignete Gebiete für Windenergienutzung zu eruieren und diese als «Eignungsgebiete Windenergie» im Richtplan festzusetzen.
Windpotenzialgebiete direkt an der Grenze zum Kanton Thurgau
Die Baudirektion hat 52 Gebiete eruiert, in denen es möglich sein und es sich lohnen könnte, Windenergie zu nutzen (die sogenannten Windpotenzialgebiete). 20 davon beurteilt er als sehr geeignete Gebiete und schlägt sie zum Eintrag in den kantonalen Richtplan vor. Der Richtplanentwurf mit den insgesamt 20 Festsetzungen und 15 Zwischenergebnissen liegt bis zum 31. Oktober 2024 öffentlich auf. Privatpersonen, aber auch Gemeinden, Organisationen, politische Akteure etc. können sich zur Gesamtüberarbeitung des Richtplankapitels Energie äussern. Dies hat die SVP Thurgau wahrgenommen und eine Stellungnahme an die Baudirektion des Kantons Zürich geschickt. Der Kanton hat neun Potentialgebiete nahe oder direkt an der Grenze des Kantons Thurgau vorgesehen. Teilweise grenzen Thurgauer Dörfer oder Kleinsiedlungen bis 500 Meter an solche Gebiete, wo Windkraftanlagen von 220 m Höhe gebaut werden sollten.
SVP fordert Mitsprache der Thurgauer Gemeinden und Bevölkerung
Der Kanton Thurgau ist mit den grenznah vorgesehenen Windpotentialgebieten im Kanton Zürich direkt betroffen und es sind grosse Auswirkungen zu erwarten, wenn Windkraftanlagen gebaut werden. Die vielen negativen Einflüsse auf die Landschaft, den Wald, das Wasser, die Dörfer und die Bevölkerung sind vom Kanton Zürich ernst zu nehmen. Wir erwarten dazu ein klares Bekenntnis vom Kanton Zürich und fordern die Streichung von grenznahen Windpotentialgebieten und ein Mitspracherecht der betroffenen Thurgauer Gemeinden und Bevölkerung.
Haben die Zürcher die direkt angrenzenden Thurgauer Gemeinden vergessen und lassen diese «Aussen vor»? Die SVP Thurgau kann dieses Vorgehen des Kantons Zürich so nicht akzeptieren.