Antrag „Freiwilligenarbeit sichtbarer machen und fördern“
«Freiwilligenarbeit ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, unser Leben würde gar nicht mehr funktionieren. Die heutige Form der Freiwilligenarbeit erfordert grosses Engagement der Beteiligten. Andererseits wird es immer schwieriger, Freiwillige zu finden, Leute dafür zu motivieren. Unter diesen Vorgaben ersuchen die Antragsteller den Regierungsrat um eine Auslegeordnung und stellt Fragen, wie dieser neuen Herausforderung begegnet werden könnte. Insbesondere sollten Ideen entwickelt werden für mögliche Anreizmassnahmen, um die Freiwilligenarbeit im Kanton Thurgau zu stärken.»

Der Regierungsrat wird beauftragt, einen Bericht zu erstellen, welcher folgende Punkte beinhaltet:
- Eine konkrete Analyse der Bedeutung von Freiwilligenarbeit im Kanton Thurgau in Bezug auf
- die geleisteten Stunden nach Bereichen
- die soziodemografischen Merkmale
- die Veränderungen der letzten Jahre
- den Beitrag zum Sozialwesen
- den gesamtwirtschaftlichen Nutzen
- Aktuelle Herausforderungen und Trends im Zusammenhang mit Freiwilligenarbeit im Kanton Thurgau (u. a. nach Corona)
- Vorschläge von möglichen Anreizmassnahmen, um die Freiwilligenarbeit im Kanton Thurgau zu stärken
Begründung
Freiwilligenarbeit bedeutet grosses Engagement der Beteiligten. Wer selbst aktiv ist, weiss, wieviel Herzblut und Zeit diese beanspruchen kann. In der Schweiz und auch im Kanton Thurgau wird es zunehmend schwierig, Menschen zu finden, die ehrenamtlich tätig sind und ihre freie Zeit dafür opfern möchten. Besonders nach der Corona Pandemie stellen Vereine und Organisationen fest, dass sich noch mehr Personen aus diesen Tätigkeiten zurückgezogen haben und es heraufordernd ist, neue freiwillige Helfende zu rekrutieren. Die Hilfe von pensionierten Frauen und Männer oder von Teilzeit-Arbeitstätigen ist eine wertvolle und wichtige Unterstützung in den Bereichen soziales Engagement, Kultur, Gemeinschaft, Gesellschaft und Sport, aber mit dem Fachkräftemangel zunehmend auch in der Wirtschaft.
Mit einem Bericht soll die Regierung des Kantons Thurgau klare Fakten der Freiwilligenarbeit im Kanton aufzeigen, neue Tendenzen feststellen und mögliche Lösungen präsentieren, wie man mit Anreizen diesem negativen Trend entgegenwirken kann.
Mögliche Ideen und notwendige Forderungen:
- Die Antragssteller können sich vorstellen, dass Anreize in Form von Steuergutschriften, Bildungs- und Ausbildungsgutscheinen gemacht werden.
- Wichtig ist, die Gutschriften so zu organisieren, dass die administrativen Hürden klein sind, sprich: weder Gebende noch Empfangende (Organisationen, Vereine, Private, etc.) grosse administrative Aufwände zu befürchten haben.
- Bei Gutschriften müssen gewisse Forderungen erfüllt sein. Dies sind z.B. ein Minimum an freiwilligen Stunden, eine regelmässige Ausführung der Arbeiten oder die Festsetzung einer Obergrenze an Spesen-/Globalentschädigungen des Engagements, die für eine Berücksichtigung nicht überschritten werden darf.
- Die eingeforderten Guthaben bedürfen einer regelmässigen und einfachen Überprüfung.