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Vorstoss

Interpellation „Handwerk (Berufslehre) oder Studium?“

Der Regierungsrat wird ersucht, die nachfolgenden Fragen zu beantworten:

  1. Wie sieht das aktuelle Verhältnis zwischen Schülerinnen und Schülern aus, welche nach der obligatorischen Schulzeit eine Berufslehre starten, zu denjenigen, die weiterhin zur Schule gehen und später ein Studium starten?
  2. Sind der Regierung Zahlen oder Studien bekannt, in welchem Alter sich Jugendliche für eine Berufslehre oder eine weitere Schullaufbahn entscheiden? Wenn nicht, könnte sich die Regierung vorstellen, eine solche in Auftrag zu geben?
  3. Was wird auf der Stufe Sekundarschule gemacht, um die Berufslehre attraktiv zu machen?
  4. Am Nationalen Zukunftstag haben Mädchen und Jungen der 5. bis 7. Klasse einmal pro Jahr die Möglichkeit, Dank arrangierten Seitenwechseln, sich mit der Vielfalt ihrer Zukunftsperspektiven zu befassen. Kann sich die Regierung vorstellen, dieses Angebot auszubauen?
  5. Schnupperlehren werden oder müssen v.a. in der Zeit der Schulferien absolviert werden. Wie sieht die Regierung die Möglichkeit, mehr Zeit während der Schule für Schnupperlehren zur Verfügung zu stellen und somit die Schnupperlehren attraktiver zu machen?
  6. Pflegt die Regierung den regelmässigen Austausch mit den Wirtschaftsverbänden, namentlich mit dem Gewerbeverband, der IHK und dem VTL zum Thema Berufslehre?
  7. Grundsätzlich sind die Berufsverbände verantwortlich für die Attraktivität ihres Berufsbildes. Welche Möglichkeiten sieht die Regierung, eine handwerkliche Berufslehre als Chance für die Zukunft bekannt zu machen?
  8. Welche Aufgaben hat das Amt für Wirtschaft und Arbeit im Bereich der handwerklichen Berufslehren?

Begründung

Seit Jahren wird der Mangel an ausgebildeten Berufsleuten beklagt im Sinne von: «Je höher die Qualifikation, desto höher die Nachfrage.»        Nun zeichnet sich aber ab, dass auch immer mehr tiefer oder nicht-qualifizierte Berufsleute gesucht werden, wobei «tiefer oder nicht-qualifiziert» keinen wertenden Charakter hat, sondern lediglich den Ausbildungsweg in Jahren beschreiben soll.

Inzwischen weisen in der Schweiz über die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen einen Abschluss der höheren Berufsbildung oder einen Hochschulabschluss vor. Insbesondere die Frauen der jüngeren Generation haben den Bildungsrückstand bei den Hochschulabschlüssen wettgemacht, was grundsätzlich erfreulich ist. Was sich mittlerweile aber auch abzeichnet, ist, dass man mit «nur Akademikern» den Mangel an Berufsfachleuten nicht lösen kann/wird, da man zwar z. B. gute Ingenieure braucht, aber ohne diese Berufsfachleute, welche die Prototypen ausführen, kann dieses Wissen weder umgesetzt- noch weiterentwickelt werden und liegt somit brach.

Die Berufswahl ist für Jugendliche und ihre Erziehungsberechtigten ein anspruchsvoller Prozess, zumal die Berufswelt immer dynamischer wird und deshalb sollte die Auseinandersetzung damit frühzeitig in Gang gesetzt werden. Weiter ist es wichtig, dass Jugendliche erfahren, dass ein Studium nicht einen höheren Lohn per se garantiert, was vor allem die Knaben in der Berufswahl stark beeinflusst. Es ist deshalb wichtig, dass der Wert der Berufslehre wieder vermehrt in den Vordergrund gerückt wird oder zumindest Jugendliche und Eltern korrekt informiert sind und eine Berufswahl möglich ist, mit der sich die Jugendlichen vollumfänglich identifizieren können und ihren aktuellen Wünschen und Neigungen entspricht.

Die Berufslehre attraktiv zu machen, ist eine wichtige Aufgabe der Berufsverbände. Es muss aber auch im Interesse der Regierung sein, den hohen Stellenwert einer Berufslehre und der daraus folgenden beruflichen Tätigkeit bekannt zu machen. Denn, die Lehrlinge von heute sind die Berufsfachleute von morgen!

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