Interpellation «Staatliche Konkurrenz auf Kosten der Beratungsvielfalt? Sicherstellung fairer Marktbedingungen für private Anbieter in der Laufbahnberatung»
Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (BSLB) bildet ein zentrales Fundament der Bildungslandschaft im Kanton Thurgau. Seit der Einführung staatlich subventionierter Angebote wie via mia stehen kostenlose Beratungsleistungen für Menschen ab 40 Jahren zur Verfügung.

In der Pilot- und Einführungsphase von 2019 bis 2024 finanzierte der Bund das Programm massgeblich: Er übernahm 80 % der Kosten, die Kantone steuerten 20 % bei. Durch diese öffentliche Förderung wurden jedoch die Folgen für den freien Markt zu wenig beachtet. Private Anbieter berichten über Kundeneinbussen zwischen 30 und 60 % seit Einführung von via mia, was zu massiven Umsatzeinbussen und Umlenkung in andere Geschäftsfelder geführt hat. Die ursprünglich bis 2024 befristete Unterstützung wurde inzwischen bis ins Jahr 2028 verlängert. Ab 2029 müssen die Kantone via mia vollständig und eigenständig finanzieren. Der Regierungsrat wird um eine Stellungnahme und um Massnahmen gebeten, um den Wettbewerb zwischen staatlichen und privaten Anbietern sicherzustellen und die Vielfalt in der Berufsberatung zu erhalten.
