Einfache Anfrage: “Entwicklung der Suizidrate, häuslicher Gewalt, Übersterblichkeit und psychischen Krankheiten vor und während der Corona-Pandemie”

Seit dem Ausbruch der Coronapandemie hören wir immer wieder, dass die psychiatrischen Kliniken Münsterlingen und Littenheid vermehrt Einlieferungen von psychisch kranken Per-sonen insbesondere auch von Jugendlichen haben, welche mit dem Druck und der Angst, welche durch die Corona Pandemie verursacht wird, nicht mehr zurechtkommen. Es wird immer wieder von einer Zunahme von Suiziden und einer höheren Suizidversuchsrate so-wie einem Anstieg von häuslicher Gewalt in den Medien geschrieben. In der COVID Kom-mission wurden diese Fragen auch gestellt, es konnte jedoch keine Auskunft gegeben wer-den. Sollen keine verlässlichen kantonalen Daten vorhanden sein, können sinngemäss auch Daten der nationalen Statistiken verwendet werden.

Vor diesem Hintergrund ersuchen wir den Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie hat sich die Belegung und die Behandlung psychisch Kranker im Thurgau seit dem Ausbruch der Pandemie verhalten? Bitte Zahlen von 2018, 2019 und 2020 ausweisen.

2. Wie hat sich die Anzahl IV-Neuanmeldungen, die Belegung der Kinderpsychiatrie, junge Erwachsene und Erwachsene und die Einweisung von Kindern und Jugendli-chen in therapeutische Stationen (z.B. wegen Platzmangels auch für Erwachsene) entwickelt?

3. Wie haben sich die Suizidrate und die Suizidversuche im Jahr 2020 im Vergleich zu den Jahren 2018 und 2019 entwickelt?

4. Wie verhält sich die Entwicklung der häuslichen Gewalt seit Ausbruch der Corona Pandemie?

5. Wie sieht die Regierung den Zusammenhang zwischen der Pandemie und den ob-genannten Vorkommnissen (Suizidversuche, vollendete Suizide und psychische Krankheiten)?

6. Hatten wir im Thurgau im Jahr 2020 eine Übersterblichkeit im Vergleich zu den Jah-ren 2018 und 2019? Wenn ja, diese bitte erläutern.

7. Welche Erkenntnisse hat die Regierung bis «Stand heute» aus der momentanen Pandemiebekämpfung gewonnen?