Stabübergabe von Walter Marty zu Ruedi Zbinden
In Alterswilen, in der Gemeinde Kemmental wählten 148 Thurgauer SVP-Delegierte Kantonsrat Ruedi Zbinden zum Nachfolger von Walter Marty als SVP-Kantonalpräsident. Ausserdem lehnte die Versammlung die Lancierung einer Volksinitiative „Ja zur Mundart im Kindergarten“ mit 69:70 Stimmen knapp ab.
Es war die letzte Jahresversammlung, die Walter Marty als Kantonalpräsident eröffnete, dies in seiner eigenen Gemeinde Kemmental. Nach fünf Jahren trat Marty als Kantonalpräsident zurück. Marty wurde von den beiden Vizepräsidenten Marcel Schenker und Brigitte Schönholzer feierlich verabschiedet. Er bleibt der kantonalen Politik weiterhin erhalten als Mitglied des Kantonsrates.
Vertrauen und Respekt
Kantonsrat Ruedi Zbinden wurde von den Delegierten einstimmig zum neuen Präsidenten der SVP Thurgau gewählt. In seiner Vorstellung forderte der Gemeindeammann von Bussnang Vertrauen und Respekt ein. Die SVP sei eine starke und staatstragende Partei. Sie müsse glaubwürdig sein und sich den Kernthemen stellen, so der neue Präsident. Die weiteren statutarischen Geschäfte waren rasch erledigt. Das Führungsteam der Kantonalpartei wurde bestätigt. Neben Ruedi Zbinden sind dies die Vizepräsidenten Marcel Schenker und Brigitte Schönholzer, Sekretärin Yvonne Melone sowie der Kassier Max Soller.
Im zweiten Teil des Abends stellten Initianten um Kantonsrat Hanspeter Gantenbein einen Entwurf für eine Volksinitiative „Mundart im Kindergarten“ vor. Die Initianten wollten, dass die SVP diese Initiative lanciert. Gantenbein forderte, dass die Unterrichtssprache auf Kindergartenstufe grundsätzlich die Mundart sei, aber der Primarstufe grundsätzlich Hochdeutsch. Mundart sei die beste Integration, so Gantenbein. Er forderte die Partei auf, mit dieser Initiative eine wichtige Wertediskussion zu führen.
Kantonsrat Daniel Vetterli wandte sich gegen die Lancierung eines solchen Volksbegehrens. Es brauche hier kein neues Gesetz. Im Thurgau käme Mundart genügend zu Geltung. Die SVP müsse jedoch in Bildungsfragen auch in Zukunft genau hinschauen. Bildungsdirektorin Monika Knill betonte, dass der hohe Stellenwert der Mundart nicht in Frage gestellt werde im Kanton Thurgau. Auch mit dem neuen Lehrplan 21 werde der verbindliche Stellenwert der Mundart eingefordert.
Nach langer rund intensiver Diskussion beschloss die Partei mit lediglich einer Stimme Unterschied (69:70 Stimmen), die Volksinitiative “Mundart im Kindergarten” nicht zu lancieren.